Der 9. November bleibt ein Datum, das uns mahnt, wachsam zu bleiben. Auch in diesem Jahr gedachten die Schülerinnen und Schüler des MGB der Opfer von Verfolgung, Deportation und Ermordung durch das nationalsozialistische Regime. Erneut standen dabei die Brettener Stolpersteine im Mittelpunkt, die an das Schicksal dieser Menschen erinnern.
Bereits in den Tagen zuvor wurden die Steine sorgfältig gereinigt – ein stiller Akt der Wertschätzung, der zeigt, welchen Stellenwert Erinnerungskultur an unserer Schule hat.
Zum gemeinsamen Auftakt versammelte sich eine große Schar Menschen im Melanchthonhaus. Die rege Teilnahme verdeutlichte, welch bedeutenden Platz das Gedenken in der Schulgemeinschaft einnimmt. In seiner Ansprache unterstrich Oberbürgermeister Nico Morast die Wichtigkeit einer wachen und verantwortungsvollen Erinnerungskultur. Frau Bender betonte anschließend, dass wir unsere Demokratie niemals für selbstverständlich ansehen dürfen und dass wir alle gefordert sind, sie zu schützen und uns aktiv für sie einzusetzen.
Für eine bewegende musikalische Umrahmung sorgten Henri Röck und der Chor des MGB unter der Leitung von Frau Benzing.
Im Anschluss begab man sich zu dem Ort, an dem einst die Synagoge stand. Dort und an den Stolpersteinen entzündeten die Schülerinnen und Schüler Kerzen und legten Rosen nieder. Mit großem Engagement trugen sie interessierten Passantinnen und Passanten die Biografien der Menschen vor, deren Namen auf den Steinen stehen. So wurde aus dem Gedenken ein lebendiger Dialog darüber, wie wichtig es ist, die Geschichten dieser Menschen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Mehr als achtzig Jahre nach den Pogromen bleibt die Auseinandersetzung mit Antise-mitismus und Rassismus eine zentrale Aufgabe. Die Schülerinnen und Schüler des MGB haben an diesem Abend eindrucksvoll gezeigt, wie Verantwortung, Einfühlungsvermögen und demokratisches Bewusstsein gelebt werden können. (Natalia Lakman)





