Mit seinem Musikprofil und der Möglichkeit, an der Schule ein Streichinstrument zu erlernen, bietet das MGB sicherlich hervorragende Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung und ästhetischen Bildung. Ebenso wichtig erscheint jedoch, dass die Schulgemeinschaft durch diese festlichen Konzertabende gestärkt wird. Dicht gedrängt lauschten Jung und Alt, Groß und Klein den vier Streicherensembles am Melanchthon-Gymnasium.
Die Streicherklasse 5c war laut ihrer Klassenlehrerin bereits seit einer Woche in großer Erwartung auf ihren ersten großen Auftritt in der Schulaula. Begleitet von Musiklehrer Andreas Sekulla am Klavier zeigten die Jüngsten, dass sie bereits sowohl temperamentvolle Stücke wie den „Open String Samba“, als auch getragene Werke wie „Daydreams“ von Deborah Baker Monday beherrschen. Einige der Fünftklässler sind erst vor Kurzem mit ihrem Instrument in Berührung gekommen, andere sind bereits hörbar fortgeschritten und trotzdem fügte sich alles zu einem harmonischen Zusammenspiel.
Die von Carolin Wandel betreute und dirigierte Streicherklasse 6e zeigte dann die Weiterentwicklung, die in einem Jahr möglich ist. Die ersten beiden Werke „Country Gardens“ und „Goblin Walk“ klangen Very British. Ein besonderes Ereignis war anschließend die Aufführung einer Eigenkomposition des Schülers Johannes Ebner (Jahrgang 2001). Er begleitete die Mitschülerinnen und Mitschüler selbst am Klavier und erhielt für diese beeindruckende Leistung ein besonderes und verdientes Lob.
Das Kammerorchester startete sein Programm mit einem Konzert für ein seltenes Soloinstrument. Sarah Treffinger spielte das „Konzert für Kontrabass und Orchester G-Dur“ von Gianbattista Cimador. Anschließend solierte Elvira Zorn an der Violine beim allseits bekannten „Time to say goodbye“. Das Kammerorchester erinnerte auf sehr interessante und kreative Weise an die Machtergreifung Hitlers vor 80 Jahren. Lea Stefen rezitierte das Gedicht „Zivilcourage“ von Corinna Lassen. Der Text tauchte immer wieder zwischen den frei gewählten Tönen des Ensembles auf und Andreas Sekulla machte deutlich, dass diese Freiheit der Wahl nicht selbstverständlich sei. Den Abschluss bildete dann ein Medley aus Tschaikowskys „Nussknacker“.
Nach der Pause fanden die fast 50 Musikerinnen und Musiker der Piccola Camerata dann nicht ausreichend Platz auf der Bühne, sodass acht Violinen vor der Bühne stehen mussten und ihrem Dirigenten Robert Gervasi von dort ihre Aufmerksamkeit schenkten. Das Programm war geprägt vom Thema Wasser. Mit Rigaudon, Bourrée, Menuett I und II aus der „Wassermusik“ von Georg Friedrich Händel ging es zunächst auf eine königliche Schifffahrt auf der Themse. Einen würdigen Abschluss bildete Ivar Toerbergs „A little Water Symphony“. Begleitet von Johannes Antoni am Klavier hörten die Konzertbesucher vom leisen Tröpfeln zum stürmischen Donnergrollen alle Facetten des Elements Wasser. Der Dank der Schulleiterin Elke Bender, die als Musikerin und Musiklehrerin den Aufwand, den solch ein Abend erfordert sicher einschätzen kann, ging zunächst an die engagierten Kollegen Carolin Wandel, Andreas Sekulla und Robert Gervasi, die ihren Schützlingen sowohl den Spaß an der Musik als auch das spieltechnische Können vermittelt haben. Robert Gervasi betonte in seiner Dankesrede die wichtige Rolle der Instrumentallehrer, insbesondere Rostyslaw Tsadykowitsch und Barbara und Georg Noeldeke von der Jugendmusikschule Bretten. Diese Kooperation macht das hohe Niveau der Darbietungen an der Schule erst möglich. Die Besucher der Konzerte wussten den daraus resultierenden musikalischen Genuss mit lang anhaltendem Applaus zu danken.