Der Konsum von Alkohol ist in unserer Gesellschaft ebenso selbstverständlich wie riskant. Zu viele Menschen trinken regelmäßig zu viel Alkohol. In Deutschland ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Alkohol mit mehr als zehn Litern pro Einwohner im Jahr vergleichsweise hoch. An den gesundheitsschädigenden Folgen des Alkoholkonsums sterben in Deutschland pro Jahr etwa 74.000 Menschen. Dabei kommen viele bei Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss ums Leben, die Mehrzahl der Gewaltdelikte geschieht im Zusammenhang mit Alkoholkonsum. Es wird geschätzt, dass 1,6 Millionen Menschen an einer Alkoholabhängigkeit erkrankt sind.
Alkoholkonsum von Personen unter 16 Jahren ist sowohl auf psychischer wie auf körperlicher Ebene besonders schädlich. Das Abhängigkeitspotenzial von Alkohol bei Konsumenten unter 14 Jahren ist hoch. Eine körperliche Alkoholabhängigkeit tritt bei Jugendlichen viel schneller ein als bei Erwachsenen. Während diese Entwicklung bei Erwachsenen in der Regel mehrere Jahre dauert, entsteht im Jugendalter bei vergleichbarer Alkoholwirkmenge eine Abhängigkeit oftmals in nur sechs bis neun Monaten. Gründe sind u. a. die höhere Empfindlichkeit für schädliche Zellgifte, das noch in der Entwicklung befindliche Gehirn und die noch nicht ausgereifte Stoffwechsel-kapazität der Leber.
Ziel der Alkoholprävention
Da Alkohol das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland ist, sollten Angebote der Alkoholprävention früh ansetzen, also auch schon bei Kindern und Jugendlichen. Erste Erfahrungen werden in Deutschland bereits mit durchschnittlich 14 bis 15 Jahren gemacht.
Grundlegendes Ziel der Prävention am Melanchthon-Gymnasium ist es, junge Menschen zu befähigen, Eigenverantwortung und Selbständigkeit zu entwickeln, soziale Beziehungen mit der nötigen Kommunikations- und Konfliktfähigkeit positiv zu gestalten und ein Grundvertrauen in die Beeinflussbarkeit und Gestaltung des eigenen Lebens zu entwickeln. Die Erweiterung von „Lebenskompetenz“ soll als wesentlicher Schutzfaktor gegen Suchtentwicklung gefördert werden.
Die Zielsetzungen der Alkoholprävention beschränken sich nicht nur auf die Verhinderung von Abhängigkeit. Häufig steht die Vermeidung von Berauschung im Vordergrund, um Risiken (z. B. das Unfallrisiko, Vergiftungsrisiko, das Risiko von Gewaltausübung) oder soziale Folgeprobleme zu reduzieren, die auftreten, bevor sich eine Abhängigkeit entwickelt hat.
Die Projektwoche zum Thema „Alkohol“
Das Präventionsprojekt des Melanchthon-Gymnasiums zum Thema „Alkohol“ wird in der Zeit vom 23.03 bis 27.03.2015 in den achten Klassen von den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern in Kooperation mit Herrn Milbich durchgeführt und dauert an dem jeweiligen Tag sechs Schulstunden lang von 7.35 bis 12.45 Uhr.
Herr Milbich unterstützt die Präventionsarbeit im Melanchthon-Gymnasium als selbst-ständiger Referent in der Alkoholprävention seit Jahren auf sinnvolle Art und Weise und berichtet vor Schulklassen von seinen Erfahrungen als ehemaliger Alkoholiker, was besonders eindrücklich auf die Schülerinnen und Schüler wirkt.
Rüdiger Söhner
(Präventionslehrer)
Markus Gewald
(Schulzozialarbeit)