Am Wochenende feierte das MGB gleich mehrere Jubiläen. 25 Jahre Streicherklasse, 25 Jahre Kammerorchester und 20 Jahre Sinfonieorchester Bretten.
Eröffnet wurde das erste Konzert am Freitag mit der Streicherklasse 5, die unter der Leitung von Andreas Sekulla zeigte, wie weit man in einigen Monaten kommen kann, wenn man fleißig und unter professioneller Anleitung ein Streichinstrument erlernt.
Robert Gervasi leitete im Anschluss die Streicherklasse 6, die mit „Fiddler’s Frolic“, „Bow Rock“ und „Vive la France“ ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm präsentierte.
Die „Piccola Camerata“ widmete sich im Anschluss unter anderem auch der Filmmusik. Hier kamen „The Hanging Tree“ aus „Die Tribute von Panem“ und „In Dreams“ aus „Der Herr der Ringe“ zur Aufführung.
Nach einer Pause erwartete die zahlreichen Besucher das Kammerorchester unter der Leitung von Andreas Sekulla. Henry Purcells „Allegro“ und „Largo“ aus „Fairy Queen“ begeisterte ebenso wie Ausschnitte aus der Filmmusik zu „Fluch der Karibik 3“.
Der Höhepunkt am Freitag war sicherlich der Beitrag des generationenübergreifenden Sinfonieorchesters Bretten e.V. unter der Leitung der ehemaligen Musiklehrerin am MGB, Kirstin Kares. Die Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss erzeugte eine festliche Atmosphäre wie auf dem Wiener Opernball. In diesem Orchester spielen Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Alumni des MGB gemeinsam mit Musikbegeisterten aus der Umgebung Brettens.
In ihrer Ansprache dankte Schulleiterin Elke Bender den verantwortlichen Musiklehrerinnen und Musiklehrern für ihr außergewöhnliches und langjähriges Engagement für die Kinder und Jugendlichen. Der Referent für Musik am Regierungspräsidium Karlsruhe, Kajo Lejeune, verwies in seiner Festrede auf den Segen des Erlernens eines Musikinstrumentes und auf die von Hirnforschern und anderen Wissenschaftlern erwiesenen positiven Effekte beim Musizieren. Zudem lobte er den Vorbildcharakter des Streichermodells für die Schullandschaft in der Region und darüber hinaus.
Das MGB kann laut Bürgermeister Michael Nöltner Ende des Kalenderjahres darauf hoffen, dass die schuleigene Aula als Veranstaltungsort zur Verfügung stehen wird. Die Aula werde auch durch den Blick über Bretten eine besonders reizvolle Location sein.
Besonderer Dank galt Wolf-Dieter Fichtner, der vor 25 Jahren als Schulleiter des MGB ein offenes Ohr für die Idee zu einer Streicherklasse an seiner Schule hatte und Kirstin Kares in ihrem Unterfangen aktiv unterstützte.
Es ging damals darum, die Streicherklasse als nachhaltiges Gesamtkonzept zu etablieren und wie sich zeigt, ist dies mit Bravour gelungen. So entstand zum Beispiel das Multi-Level-System, bei dem Anfänger und Fortgeschrittene gleichzeitig auf verschiedenen Levels spielen. So können die Anfängerinnen dem Beispiel der Fortgeschrittenen folgen, ihnen nacheifern und gleichzeitig vom Gesamtklang des Ensembles profitieren. So entstanden die „Piccola Camerata“, das Kammerorchester und das Sinfonieorchester Bretten, die an den beiden Abenden zeigten, dass das Konzept voll aufgeht. Es ist immer wieder erstaunlich und bewundernswert, mit welcher Freude, Konzentration und Begeisterung Menschen musizieren. Die Impulse der Instrumentallehrerinnen im Einzelunterricht seien dabei, so Kirstin Kares in ihrem Beitrag zum Programmheft, nicht hoch genug einzuschätzen. Mit diesen verbinde das MGB eine intensive Zusammenarbeit.
Am zweiten Abend spielte das Jubiläumsorchester, bestehend aus ehemaligen Streicherklassenkindern, die sich mit großer Freude für dieses Projekt gemeldet hatten. Einige der Spielerinnen und Spieler haben bereits ein Musikstudium absolviert oder befinden sich gerade in einem solchen. Die musikalische Bildung am Melanchthon-Gymnasium trägt also über die Schulzeit hinaus ihre Früchte und wird mit Liebe gepflegt. (Soe)