Vocal Vibes – Ein Abend, viele Stimmen

29.06.2025

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Mit einer dem MGB-Chor typischen Bodypercussion zu „Apple Tree“ (Aurora) startete das diesjährige Konzert unter dem Motto „Vocal Vibes – Ein Abend, viele Stimmen“. Mit Elan und Singfreude entführte der Chor sein Publikum in die unterschiedlichsten Genres der Chor-Literatur.
Das Konzert war in Abschnitte unterteilt, die sich entlang der Emotionen Liebe, Ernsthaftigkeit, Trauer und Lebensfreude ausrichteten, wie Ursula Benzing erläuterte. Getragen wurde der Abend von der Idee, weiblichen Stimmen einen Raum zu geben, weshalb vorrangig Stücke weiblicher Komponistinnen bzw. Arrangeurinnen ausgewählt wurden oder weibliche Figuren eine inhaltliche Rolle spielen.
Neben französischen und englischen Werken ließen die jungen Sängerinnen und Sänger auch deutschsprachiges Liedgut wiederaufleben. „Ännchen von Tharau“ (Silcher) wurde dabei allein durch die Männerstimmen sehnsuchtsvoll zum Klingen gebracht, während „Lust’ge Vögel“ (Fanny Hensel) mit imitierten Vogelrufen wie dem Kuckucksruf eingeleitet wurde. So bot sich dem Publikum ein abwechslungsreiches Programm.
Titelgebend ist ein gewisser Vogel auch in Blackbird, womit das Genre des Pops bedient wurde. Der MGB-Chor-Klassiker thematisiert, wie Ursula Benzing erläuterte, die Sehnsucht nach Freiheit einer afroamerikanischen Frau zur Zeit der Bürgerrechtsbewegung.
Das Repertoire umfasste auch weitere Popsongs wie „Je ne parle pas français“ (Namika) und „Training Season“ (Dua Lipa), welches das Publikum zu rhythmischem Klatschen animierte. Besonders gut kam der Taylor-Swift-Song „I knew you were in trouble“ an, bei dem nur weibliche Stimmen erklangen. Auch der Jazzstandard „Girl from Ipanema“ (Jobim) löste viel Begeisterung aus.
Begleitet wurde der Chor dabei auf besondere Weise. In ganz unterschiedlichen Stimmungen und mit Gefühl für gut gesetzte Pausen erstaunte Hiromi Shigeno die Hörer auf dem Marimbaphon zu Beginn jedes neuen Abschnitts. Insbesondere mit „Prism“ (Keiko Abe) beeindruckte sie das Publikum durch ihre Virtuosität.
Für den richtigen Groove sorgte die Percussion-Gruppe, bestehend aus Ruben und Phillipp Lingenfelser, die an Cajón, Melodika, Klanghölzern und mehr eine perkussive Diversität zustande brachten, die die Hörer mitriss.
Am Flügel war aufgrund einer Verletzung Phillipp Lingenfelsers ziemlich spontan Patrick Fritz-Benzing zu hören, der so sicher und präzise begleitete, dass dieses „spontan“ nicht hörbar war.
Bevor die letzten Stücke erklangen, folgte ein wehmütiger Part. Der Abschied der Abiturientinnen Alina Hofmeister, Hanna Odenwald, Marie-Sophie Richter und Rosalie Wehrheim. In ihrer Rede würdigten sie Ursula Benzings Arbeit und bekräftigten ihre Begeisterung für das Singen noch einmal verbal. Auch Benzing betonte ihren Abschiedsschmerz und widmete ihnen die beiden folgenden Songs „You’ve got a friend“ (Carole King) und „Wunder gescheh’n“ (Nena).
Das letzte Stück „Nah neh nah“ (Vaya con dios/Dani Klein) entlockte dem Publikum gehöriges Geschmunzel, als die Sängerinnen sich gegenseitig schminkten und herausputzen, während die Männer sangen. Mit Geschnipse und dem richtigen Vibe beschloss der Chor sein Konzert und sogar der „Piano Man“ durfte einmal seine Stimme für das Call-and-Response erheben.
Als Zugabe erfolgte ein sonniges Lied, bei dem der Rollladen aufging. Das Publikum wurde zum Mitsingen animiert und erfüllte die neue Aula mit seinen Stimmen. Der Chor verabschiedete sich mit einem weiteren Klassiker des MGB: Evening Rise.
Insgesamt war der Abend ein sehr gelungener, der auch im Publikum die Freude am Singen wieder aufleben ließ. Dank geht alle Beteiligten, allen voran Ursula Benzing und den MGB-Chor, aber auch an Magdalena Graf (Plakat), Tobias Block (Technik), die Schulleitung und das Hausmeister-Team. (Fun)