Dance with Somebody

14.07.2025

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Am letzten Wochenende fanden zwei Konzerte der MGB Jazz Youngsters und der MGB Big Band unter dem Motto „Dance with somebody“ statt.
Es ist Sommer. Die Aula des Melanchthon-Gymnasiums ist proppenvoll. Die Bands heben die Stimmung auf Rekordhoch. Der Bronnerbau des MGB ist saniert, die Aula glänzt mit einem schönen Foyer und eine neue Bühne bietet einen noch besseren Sound.
Den Abend eröffneten am Freitag wie immer die Jazz Youngsters. Und zwar mit dem markanten und allseits bekannten Gitarrenriff des Songs „Born to be wild“ der Band Steppenwolf. Der erste Heavy-Metal-Song der Geschichte, wie ein Schüler das Publikum aufklärte. Überhaupt war dies ein Abend, an dem man noch viel lernen konnte. Die Youngsters führten selbst durch das Programm und moderierten gekonnt, um dann auch an ihren Instrumenten zu glänzen.
Mit einem Augenzwinkern wurde der zweite Song angesagt. „Forget you“ von Bruno Mars trägt im Original einen nicht ganz jugendfreien Titel, der auch hier verschwiegen werden soll. Eine „Good Time“ hatten alle spätestens, als „Soulman“ aus dem Jahr 1967 erklang. Die Basslinie des Hits „Billie Jean“ von Michael Jacksons stellte eine Herausforderung an die linke Hand des Keyborders dar, die bravourös gemeistert wurde.
Fabian Singler erläuterte, dass MI, die Anfangsbuchstaben des Titeltracks der Mission-Impossible-Filme, im Morsealphabet zweimal lang und zweimal kurz sind. Daraus ergebe sich der dem Song zugrundeliegende Fünfvierteltakt, der eine mitreißende und treibende Charakteristik hat. In diesem Sinne beschloss „Rock around the clock“ mit einem typischen Gitarrensolo à la Chuck Berry das reguläre Programm. Ohne Zugabe durften die Youngsters aber natürlich nicht von der Bühne. Mit „Seven Nation Army“ von den White Stripes zeigten Fabian Singler und sein Ensemble, dass Rock und Big Band sich nicht widersprechen, sondern die Genregrenzen mutig ausgetestet werden dürfen.

Till Drömann, der Leiter der Big Band, wies zu Beginn des ersten Sets darauf hin, dass es an einigen Stellen zu einer Kooperation zwischen Big Band und Publikum kommen würde. Das erste Mal war das Publikum mit Fingerschnipsen oder Klatschen bei „Spain“ beteiligt. „What a wonderful world“ sei kein naiver Wunsch, so Drömann, sondern eine Reaktion auf den Vietnam Krieg und erzähle von den Glücksmomenten des alltäglichen Lebens. Einer dieser Momente war jener, als Mirja Zitterbart den Jazz Standard „All the Things you are“ mit einem Scatsolo startete und dabei synchron von Pia Stegmüller an der Trompete begleitet wurde. „Just the two of us“ rundete den ersten Programmteil ab. Die Liedzeile „Good things might come to those who wait“ versprach dem Publikum sinnigerweise einen beglückenden zweiten Teil.
Nach der Pause ging es mit „Copacabana“ von Barry Manilow beschwingt weiter. Stevie Wonders „As“ begeisterte die Zuhörer mit einem spannenden Arrangement. Oskar Mammel solierte als Sänger bei „Can you feel the love tonight“ aus dem Musical „The Lion King“. Nun, die Liebe konnten sicherlich alle Zuhörer spüren.
„Can’t take my eyes off you“. Dafür sorgten auch die Mitglieder der Veranstaltungs-AG, die mit diversen Effekten den Auftritt ins rechte Licht setzten.
„I wanna dance with somebody“ von Whitney Houston wurde von Ana Crihan mit ihrer samtigen Stimme ganz sachte eingeleitet und steigerte sich dann zu einem fetzigen Dancehit. Matija Elčić überzeugte bei „Klar“ von Jan Delay auch beim Rappen. Nicht nur die Mitglieder des Chores unterstützten die Big Band, sondern eine kleine, aber sehr feine Delegation des Orchesters. Noë Sakande und Jana Gruber verliehen mit ihren Violinen dem Sound der Big Band eine besondere Note.
Die frenetisch geforderten Zugaben schlossen den Abend gebührend ab. „Uptown Funk“ von Bruno Mars groovte dank der eingespielten Rhythmusgruppe, „Long Train Running“ (Doobie Brothers) bot den Perkussionisten die Möglichkeit zu glänzen und „Phat Kat“ im Arrangement von Victor Lopez setzte noch einmal einen Glanzpunkt. Das Publikum spendete Standing Ovations, forderte noch eine Zugabe, musste sich dann aber doch schweren Herzens nach Hause begeben. Man hätte gerne noch mehr gefeiert, aber das kann man ja dann am 25. Juli beim Fest zur Einweihung des Bronnerbaus, wenn die zahlreichen Ensembles des MGB performen werden. (Soe)