Präventionsarbeit am Melanchton-Gymnasium zum Thema ,,Suchtverhalten und Social Media‘‘

14.06.2024

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Am Mittwoch, den 08.04.2024, fand eine interessante Präventionsveranstaltung in der neuen Mensa des Melanchthon-Gymnasiums zum Thema ,,Perfekt war gestern – Der beste Schutz gegen Sucht“ für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 statt. Auf Einladung des Arbeitskreises für Präventionsarbeit am Melanchthon-Gymnasium Bretten unter Leitung unseres Präventionslehrers Herrn Söhner kam die ehemalige Germanys Next Topmodel Teilnehmerin Kera Rachel Cook, um über ihre Erfahrungen im Umgang mit „Social Media“ und „Essstörungen“ zu diskutieren.
Zu Beginn erzählte Kera uns, wie sie selbst in ihre Essstörung hineinrutschte. Angefangen hat es im Alter von 15 Jahren, als ihr zum ersten Mal ein Vertrag als Model angeboten wurde. Um angenommen zu werden, sollte sie jedoch abnehmen. Über die Jahre entwickelte sie dann durch den Druck der Modeindustrie, immer schlanker zu werden, eine Essstörung. Nach Ansicht einer Psychologin basiert die Vorstellung eines perfekten Körpers auf dem Motto ,,nur schön, wenn ich schlank bin‘‘. Da sie sich fühlte, als wäre sie nichts wert, bekam sie Hilfe in einer Klinik, in der sie stationär aufgenommen wurde. Doch das Modeln war für sie wie eine Droge, weshalb sie sich anschließend erfolgreich bei Germanys Next Topmodel bewarb. Ihren Rauswurf dort begründete sie mit ihrem Gewicht, weshalb sie erneut 20 kg abnahm. Auch als sie danach in den Plus-Size-Bereich der Modelwelt kam, ging es ihr immer noch nicht besser, was zu einem zweiten stationären Aufenthalt in einer Klinik führte. Schlussendlich wurde ihr bewusst, dass sie mehr wert ist als ihr Aussehen, was zu ihrem Ausstieg aus der Modelwelt führte. Jetzt sagt sie, dass sie sich viel freier fühlt und angefangen hat sich selbst zu lieben.
Des Weiteren klärte Kera über Süchte auf. Sie zählte bekannte Süchte wie zum Beispiel die Handysucht, die Alkoholsucht und auch die Nikotinsucht auf. Bei all diesen hat man keine Kontrolle mehr und kann nicht mehr ohne, was zu Entzugserscheinungen führen kann. Danach veranschaulichte Kera den Schülerinnen die drei zentralen Essstörungen im Jugendalter. Bei diesen handelt es sich um Bulimie, bei der man Essattacken hat und die Kalorien anschließend wieder loswerden will, Magersucht, bei der man wenig bis gar nichts mehr isst und das Binge-Eating, bei dem man starke Essattacken hat. Anschließend erklärte sie den Schülerinnen die gesellschaftliche Akzeptanz und wie diese sich auf sie auswirken kann.
Ursachen für all diese Süchte sind häufig Liebeskummer, Konflikte mit den Eltern, Schule, Mobbing und auch Aussehen. Doch man kann sich, bevor es zu spät ist, bei der Familie oder im sozialem Umfeld Hilfe holen. Auch im Melanchthon-Gymnasium Bretten bieten der Schulsozialarbeiter Herr Gewald, die Beratungslehrerin Frau Betz und der Präventionslehrer Herr Söhner ihre fachliche Unterstützung an, wenn Schülerinnen und Schüler Hilfe benötigen.
Um eine Sucht zu vermeiden, soll man laut Kera sein Selbstbewusstsein stärken und Selbstzweifel vermeiden. Zudem muss man aufhören, sich mit anderen, wie zum Beispiel Influencern zu vergleichen, da diese meist nicht die Realität darstellen. Es wird ein ,,perfektes‘‘ Bild von Männern und Frauen erstellt, welches in unserem Kopf zur Norm wird.
Ihr Fazit war, dass es nicht immer um die anderen gehen soll und man sich treu bleiben muss. ,,Wir sind das beste Original von uns selbst!‘‘
Nach ihrem Vortrag beantwortete Kera noch ein paar Fragen. Auf die Frage, wie sie bemerkte, dass sie in eine Essstörung rutsche, antwortete Kera, dass ihr nach der ersten Essattacke bewusst wurde, dass sie wohl ernsthaft krank sei. Zudem erzählte sie, dass sie die Präventionsvorträge wegen einer Freundin anfing. Diese schlug ihr vor, über ihre eigenen Erfahrungen zu berichten und junge Schüler und Schülerinnen über die Gefahren von Süchten aufzuklären. Insgesamt übt sie diesen Beruf schon seit neun Jahren aus, in denen sie schon über 400 Vorträge hielt.
Das Melanchton-Gymnasium Bretten dankt Kera für diesen aufschlussreichen und lebendigen Vortrag und den Mut, ihre Erfahrungen mit den Schüler*innen zu teilen.
Julia, Emilia (Klasse 9a)